Brodgasse 2020
Salzburgs historische Altstadt wird jährlich millionenfach fotografiert. Selbst der Blick von oben auf die mittelalterliche Stadtstruktur mit ihren barocken Platzfolgen ist nicht nur von den umgebenden Stadtbergen sondern auch dank Google Earth und den Satellitenbildern allgegenwärtig.
Durch die Änderung der Perspektive mit dem Blick von unten nach oben entsteht ein überraschender, vollkommen anderer Eindruck, der selten wahrgenommen wird. Das liebliche und interessante Bild der verwinkelten Gassen und Plätze wandelt sich. Die jahrhundertealten Häuser drängen sich mit ihren Gesimsen und Vordächern zusammen, die Erdgeschosszone mit den gewohnten Geschäftsportalen verschwindet aus dem Blickfeld. Die hohen Mauern werden nur noch durch die Fenster und Gesimse gegliedert, teilweise großzügig strukturiert, teilweise mit nur wenigen Öffnungen versehen, durch die in den engen Gassen kaum Tageslicht in die Innenräume fällt. Die Wirkung wird fast bedrohlich, und kontrastiert mit der alltäglichen Wahrnehmung der Einheimischen und Besucher. Paradoxerweise entsteht aber gerade durch diese enge Struktur der Reiz der Stadt.
Das Fotoprojekt „Perspektivwechsel“ rückt damit einen selten beachteten Aspekt der Stadtstruktur in den Fokus, den man eher von den zahlreichen Vertikalbildern von Hochhausensembles der Metropolen dieser Welt kennt.
Sämtliche Fotografien wurden in der Salzburger Altstadt mit dem gleichen Blickwinkel, gleicher Kamerahöhe und Brennweite lotrecht nach oben gerichtet aufgenommen, wodurch eine unmittelbare Vergleichbarkeit der Situationen möglich ist.
Judengasse, 2020
Lederergasse I, 2020
Steingasse, 2020
Lederergasse III, 2021
Goldgasse, 2021
Döllerergässchen I, 2020
Königsgässchen, 2020
Döllerergässchen III, 2020
Döllerergässchen II, 2020
Waagplatz, 2020
Kranzlmarkt, 2020
Dreifaltigkeitsgasse, 2020